Versorgungsangebot von i²TransHealth
Was ist i²TransHealth?
i²TransHealth stellt ein innovatives Versorgungsmodell dar. Da es leider in Deutschland Gegenden gibt, in denen die Trans-Gesundheitsversorgung unzureichend bzw. diese schwer zu erreichen ist, möchten wir diese Behandlungslücke durch unsere interdisziplinäre, internetbasierte (i²) Trans-Gesundheitsversorgung schließen. Wir möchten trans Menschen in Norddeutschland eine fachübergreifende Behandlung ermöglichen. Weite Anreisen an unser Interdisziplinäres Transgender Versorgungscentrum Hamburg (ITHCCH) können so stark reduziert werden.
Das Angebot besteht zunächst in Form eines wissenschaftlichen Projekts. Wenn Sie mehr als 50 km entfernt von Hamburg wohnen, können Sie an der Studie teilnehmen. Lediglich für ein Erstgespräch mit unseren Studientherapeut_innen ist eine Anreise zum UKE in Hamburg erforderlich. So kann Ihre Behandlung dennoch bei uns am UKE beginnen.
Wenn Sie sich für die Teilnahme an der Studie entscheiden, haben Sie die Möglichkeit mindestens 4 Monate an regelmäßigen Videosprechstunden mit unseren Studientherapeut_innen teilzunehmen. Wichtig ist: Das Ende der Studie bedeutet nicht das Ende der Behandlung! Alle Teilnehmenden werden, sofern gewünscht, auch nach den 4 Monaten weiterhin behandelt – entweder per Videosprechstunde oder per Aufnahme in die Regelversorgung am UKE.
Wer kann teilnehmen?
Ihre Teilnahme kommt in Frage, wenn Sie
- mindestens 18 Jahre alt sind.
- im norddeutschen Raum und mindestens 50 km außerhalb von Hamburg wohnen.
- sich als transgender, transsexuell, transident, transgeschlechtlich (kurz: trans, trans*) oder als non-binär, enby, abinär, agender, genderqueer (u. v. m.) identifizieren (oder dies herausfinden wollen).
- nicht bereits andernorts transitionsunterstützende Behandlungen begonnen haben.
Wie nehmen Sie teil?
Sie können auf verschiedenen Wegen Kontakt zu uns aufnehmen: Entweder nehmen Sie über eine_n ärztliche_n Kooperationspartner_in mit uns Kontakt auf oder Sie wenden sich direkt an das ITHCCH Tel.: (040) 741052225.
Des Weiteren erreichen Sie uns über dieses Kontaktformular. Zu den Adressen unseres Ärzt_innen-Netzwerks gelangen Sie weiter unten. Nach einem kurzen Austausch vorab über einen der Kanäle erhalten Sie zeitnah einen Termin für ein Erstgespräch in der Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung am UKE. Im Anschluss ist klar, ob es zu einer Studienteilnahme kommen wird. Da wir eine randomisiert-kontrollierte Studie durchführen, wird es eine Interventionsgruppe und eine Wartegruppe geben.
Ein zuvor festgelegtes Zufallsverfahren, vergleichbar mit dem Werfen einer Münze (dies wird Randomisierung genannt) entscheidet im Falle Ihrer Teilnahme, welcher Gruppe Sie zugeteilt werden – ob Sie Teil der Interventionsgruppe werden oder zunächst der Wartegruppe angehören. Für die Interventionsgruppe startet die Behandlung in Form der Videosprechstunde sofort. Aber keine Sorge, auch die Teilnehmenden der Wartegruppe haben nach 4 Monaten die Möglichkeit zur Aufnahme von Gesprächen – entweder auch per Videosprechstunde oder durch Aufnahme in die Regelversorgung am ITHCCH. Vorteil: Die Wartezeit von 4 Monaten ist dennoch kürzer im Vergleich mit der aus der gewöhnlichen Regelversorgung.
Ablauf der Studie i²TransHealth
Trans-Gesundheitsversorgung am UKE
In Deutschland ist die dezentrale Versorgung für trans Menschen die Regel. Das heißt sie suchen verschiedene Stellen auf, die räumlich sehr weit auseinander liegen können. Daneben existiert deutschlandweit nur eine einzige Einrichtung, in der alles unter einem Dach angeboten wird. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gründete sich 2013 das Interdisziplinäre Transgender Versorgungscentrum Hamburg (ITHCCH). Es ist vergleichbar zu anderen Zentren im europäischen Raum. Das ITHCCH bietet wichtige Angebote zentral und aufeinander abgestimmt an. Hier sind trans spezifische Behandlungen möglich (z.B. Hormonbehandlung, genitalangleichende Chirurgie). Außerdem bieten wir trans Menschen Maßnahmen der allgemeinen Gesundheitsversorgung an. Das erfolgt integrativ, indem verschiedene Versorgungsebenen zusammenlaufen (ambulant – stationär, somatisch – psychotherapeutisch, medikamentös – chirurgisch usw.). Die Abbildung gibt Ihnen einen Überblick über das Versorgungsangebot am ITHCCH.
Erstkontakt
Sexualmedizin
Aufnahme, Anamnese, Aufklärung
Kinder u. Jugendpsychiatrie
Aufnahme, Anamnese, Aufklärung
Beratung
Endokrinologie
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Lasersprechstunde
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Allgemeinmedizin
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Phoniatrie
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Plastische Chirurgie
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Gynäkologie Brustzentrum
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Urologie
Anamnese, Informationen und Aufklärung
Diagnostik
Sexualmedizin
Befunderhebung , Einschätzung
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Befunderhebung , Einschätzung
Endokrinologie
Labor, Befunderhebung und Einschätzung
Humangenetik
Labor, Befunderhebung und Einschätzung
Osteologie
Labor, Befunderhebung und Einschätzung
Phoniatrie
logopädische und ärztliche Stimmdiagnostik
Behandlung
Sexualmedizin
Psychotherapeutische Transitionsbegleitung, Indikationsstellung für
geschlechtsangleichende Maßnahmen, bei Bedarf Psychotherapie, bei Bedarf
Psychopharmakotherapie
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Psychotherapeutische Transitionsbegleitung, Indikationsstellung für
geschlechtsangleichende Maßnahmen, bei Bedarf Psychotherapie, bei Bedarf
Psychopharmakotherapie
Endokrinologie
Hormonbehandlung
Osteologie
Vorbeugung und Behandlung von Knochenproblemen
Lasersprechstunde
Entfernung von Gesichts- und Körperbehaarung
Allgemeinmedizin
hausärztliche Versorgung
Phoniatrie
Beratung und Therapieplanung
Physiotherapie
Beckenbodentraining
Plastische Chirurgie
Operationen im Brustbereich, Penoid-Aufbau, Gesichtschirugie
Gynäkologie Brustzentrum
Operationen im Brustbereich, Entfernung der Gebärmutter, der Eierstocke und
des Eileiters
Urologie
Genitalangleichung Mann zur Frau, Metaidoioplastik (Clit-Pen), Anschluss der
Hahnröhre nach Penoidaufbau und Prothetik
Nachsorge
Sexualmedizin
psychotherapeutische Nachsorge
Kinder- und Jugendpsychiatrie
psychotherapeutische Nachsorge
Phoniatrie
phoniatrische Nachsorge
Physiotherapie
physiotherapeutische Nachsorge
Plastische Chirurgie
plastisch-chirurgische Nachsorge
Gynäkologie Brustzentrum
gynäkologische Nachsorge
Urologie
urologische Nachsorge
Sicherlich zeichnet sich das ITHCCH aus, indem es für eine qualitativ hochwertige Versorgung für den Großraum Hamburg und Norddeutschland sorgt. Dennoch merken wir, dass die Versorgung in der Breite eine große Herausforderung bleibt. Nur unzureichend können Betroffene außerhalb des Einzugsgebietes unseres Zentrums Nutzen aus unseren Angeboten ziehen. Wohnortnahe Hilfen in der Trans-Gesundheitsversorgung sind zudem Mangelware. i²TransHealth will Zugangsbarrieren abbauen und Ihnen eine moderne, zeitgemäße Behandlung ermöglichen.
Das Ärzt_innen-Netzwerk
Ein wichtiger Bestandteil von i²TransHealth ist das kooperierende Ärzt_innen-Netzwerk. Das ITHCCH ist in Hamburg verortet, verbindet sich jedoch in Rahmen der Studie mit niedergelassenen Ärzt_innen in Ihrer Nähe. Bevor Sie uns näher kennenlernen, können Sie zunächst einen Termin bei diesen vereinbaren. Dabei erfahren Sie mehr über die Studie und das Konzept von i²TransHealth. Die Videosprechstunde findet alle 14 Tage statt. Möglicherweise haben Sie auch Anliegen, die nicht die Transition betreffen. Solche Fragen können Sie direkt bei Ihren Ärzt_innen in der Region klären. Überhaupt möchten wir gewährleisten, dass Sie jederzeit einen niedrigschwelligen Zugang zu Fachpersonen haben.
Sie suchen eine_n Ärzt_in?
Wir vom interdisziplinären Transgender Versorgungscentrum Hamburg betreuen Sie über die E-Health-Plattform i²TransHealth. Vielleicht wünschen Sie sich aber auch wohnortnah Unterstützung. Dazu können Sie sich an niedergelassene Haus- und Fachärzt_innen wenden, die mit uns während der gesamten Studiendauer eng zusammenarbeiten. Über den Button gelangen Sie zu einer interaktiven Karte, auf der Sie Fachpersonen in Ihrer Nähe finden.